Rentenreform

30. November 2025

 Kommentar der Freien Demokraten Nenndorf

zur geplanten Rentenreform von Bärbel Bas

Die Freien Demokraten Nenndorf stehen für ein Rentensystem, das Verlässlichkeit nicht durch die Aushöhlung der Freiheit erkauft. Die von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) unterstützte Rentenreform wirkt jedoch wie ein still gefüllter Rucksack, der den Jüngeren umgehängt wird – und dessen Gewicht sich erst mit den Jahren voll bemerkbar macht.

Die Reform stabilisiert das Rentenniveau vor allem dadurch, dass Beitrags- und Steuerzahler dauerhaft mehr leisten müssen. Das trifft insbesondere die junge Generation, die diese Lasten ihr gesamtes Erwerbsleben tragen soll.

Die Sicherung des Rentenniveaus soll über höhere Beitragssätze erfolgen. Das bedeutet weniger Netto vom Brutto – und zwar nicht einmalig, sondern Jahr für Jahr, über Jahrzehnte hinweg. Junge Menschen verlieren damit genau den finanziellen Spielraum, den sie für private Vorsorge, Investitionen oder Familienplanung benötigen.

Weil die Beiträge nicht reichen, soll der Bundeszuschuss weiter anwachsen. Dieser wird überwiegend von heutigen Erwerbstätigen finanziert und engt die Mittel ein, die der Staat für Zukunftsaufgaben eigentlich dringend bräuchte: Bildung, Innovation, Digitalisierung, Generationenkapital. Die Reform holt damit Geld aus der Zukunft, um Lücken der Gegenwart zu stopfen, die durch Verschwendungssucht an anderer Stelle entstanden sind. Die geplante Einbeziehung bestimmter Kapitalerträge in die Sozialabgaben trifft vor allem junge Sparer.

Ganz schlicht: Zinsen, Dividenden und Anlageerträge sollen künftig zusätzlich zu bestehenden Steuern auch mit Rentenbeiträgen belegt werden. Wer heute über ETFs, Aktien oder Sparpläne beginnt, Vermögen aufzubauen – also genau die Generation, die demografisch ohnehin die Hauptlast trägt – wird doppelt belastet. Kapitalgedeckte Vorsorge wird verteuert, obwohl sie eigentlich der Schlüssel zu einem stabilen System wäre, wie es die Freien Demokraten seit Jahren fordern!

Damit setzt die Reform ein Signal, dass sich Vorsorge weniger lohnt.

Die Reform verhindert keine Schieflage, sie kaschiert sie. Die demografische Entwicklung bleibt unberührt, die strukturellen Probleme ungelöst. Für junge Bürgerinnen und Bürger heißt das: höhere Lasten heute, zusätzliche Risiken morgen – und keine Garantie, selbst einmal von der versprochenen Stabilität zu profitieren.

Die Freien Demokraten setzen sich für ein modernes, generationengerechtes Rentensystem ein, das Menschen nicht über Umverteilung in immer engere finanzielle Korridore drängt. Wir brauchen kapitalgedeckte Elemente, echte Vorsorgeanreize und Transparenz – statt neuer Belastungen, die vor allem Jüngeren ihre Zukunftsspielräume verkleinern.

Ein Rentensystem, das Stabilität verspricht, indem es die Freiheit der kommenden Generationen verpfändet, verfehlt seinen Auftrag. Die Reform mag für den Moment beruhigend wirken, doch sie schafft eine Zukunft, die schwerer wird, bevor sie überhaupt beginnen konnte.



  • OV Nenndorf


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